So denken und entscheiden Einbrecher

Forschende haben VR eingesetzt, um Verhalten und Vorlieben von Einbrechern zu entschlüsseln. Die Ergebnisse sind vielsagend – und können Ihnen helfen, Ihre Immobilie besser zu schützen!

Im Rahmen einer neuen Studie, die im Mai 2025 Fachjournal Criminology veröffentlicht wurde, wurde mit modernster Technologie das Entscheidungsverhalten von Einbrechern untersucht: Die Forschenden setzten Virtual Reality (VR) ein, um 160 inhaftierten Einbrechern aus Pennsylvania ein virtuelles Wohnviertel zu simulieren, in der Häuser unterschiedliche Merkmale aufwiesen – mal einen ungesicherten Zugang, mal Autos in der Einfahrt, Kameras, unterschiedliche Gärten oder offene Garagentore. Die Teilnehmer konnten sich mit einem VR-Headset frei in dem Viertel bewegen, während die Forschenden bestimmte Merkmale an den einzelnen Häusern einfach abändern konnten. Das Ziel: Herausfinden, was Einbrecher wirklich abschreckt – oder anzieht.

Die Erkenntnisse aus der Studie im Überblick

Die Studie zeigt deutlich: Alle Einbrecher sind auf der Suche nach lukrativer Beute bei geringem Entdeckungsrisiko. Klare Unterschiede gibt es allerdings bei der Risikobereitschaft von erfahrenen und unerfahrenen Tätern:

  1. Einbrecher analysieren rational, visuell – und schnell
    • Die Teilnehmer achteten sehr genau auf sichtbare Details wie beispielsweise ungemähter Rasen im Garten oder eine von Unkraut überwucherte Einfahrt. Beides weist auf eine längere Abwesenheit der Bewohner hin und macht das Haus für die Täter attraktiv. Auch scheinbar harmloser Abfall kann Einbrecher auf den Plan rufen: Die Forscher zeigten die Verpackung eines Fernsehers beim Altpapier. Für die Teilnehmer ein klarer Hinweis auf kürzlich gekaufte Technik, was das Objekt ebenfalls attraktiver macht. Im Gegensatz dazu wirkten Fahrzeuge, die in der Einfahrt geparkt sind, eher abschreckend auf die Kriminellen. Am deutlichsten wirkte sichtbare Bewegung in den Häusern: Hier machen fast alle Einbrecher einen Rückzieher, denn niemand möchte bei der Tat überrascht werden.
    • Die Erfahrung der Täter spielte eine große Rolle bei der Wahrnehmung von Details: „Berufseinbrecher“, die viele Taten begangen haben, nahmen unscheinbare Details viel schneller und unterbewusster wahr als Neulinge, die manchen Auffälligkeiten keine Beachtung schenkten.
    • In der VR-Welt umrundeten Einbrecher systematisch Häuser und suchten gezielt nach „blinden Flecken“, die schlecht einsehbar waren, offenen Garagen oder leicht erreichbaren Fenstern.
  2. Risiko schlägt Belohnung
    • Ein zentraler Befund der Studie ist, dass Einbrecher lieber ein potenziell lohnendes Ziel links liegen ließen wenn das Risiko der Entdeckung hoch war, zum Beispiel durch sichtbar installierte Überwachungskameras oder offensichtlich anwesende Bewohner. Besonders Täter mit weniger „Berufserfahrung“ waren deutlich risikobereit, während erfahrenere Täter eher Risiken eingehen.
  3. Sicherheitsmaßnahmen sind sichtbar wirksam
    • Häuser mit sichtbar installierter Überwachungstechnik wie Kameras oder Alarmanlagen wurden im Rahmen der Studie von den Kriminellen systematisch gemieden. Gut beleuchtete Eingangsbereiche und mehrere Sichtachsen (z.B. Nachbargrundstücke) erhöhten die wahrgenommene Entdeckungsgefahr und schreckten damit die Täter eher ab.
  4. Täter unterscheiden sich stark
    • Es war deutlich sichtbar, dass „Profis“ bei der Auswahl ihrer Ziele deutlich selbstsicherer agierten. Sie analysierten das Risiko schneller, achteten dabei gleichzeitig aber auch auf mehr Details (z.B. Sichtschutz, Licht). Wenig erfahrene Täter ließen sich leichter täuschen und neigten bei der Auswahl ihrer Ziele zu impulsiven Entscheidungen.

Was bedeutet die Studie für Hausbesitzer?

Das Fazit der Studie ist nicht überraschend: Einbrecher achten auf konkrete visuelle Signale – und sie meiden Objekte, die ein hohes Risiko für Entdeckung oder Festnahme darstellen. Auffällige Hinweise auf Abwesenheit oder Wertgegenstände sowie Sichtschutz erhöhen die Attraktivität einer Immobilie für die Täter, Anzeichen auf Anwesenheit der Bewohner und damit verbundenes Entdeckungsrisiko schrecken eher ab.

Wie Sie Ihre Immobilie wirksam schützen:

  1. Zugänglichkeit erschweren
    • Achten Sie darauf, dass Türen und Fenster stets sicher verschlossen sind, wenn Sie das Haus verlassen. Denken Sie dabei unbedingt auch an Nebeneingänge, Kellerfenster etc.
    • Schließen Sie auch Garagen und Geräteschuppen ab – sie sind oft das erste Ziel bei Erkundungstouren von Einbrechern.
    • Dichtes Gebüsch oder Zäune, die die Einsehbarkeit des Grundstücks erschweren oder unmöglich machen, steigern zwar die Privatsphäre, geben Einbrechern aber auch guten Sichtschutz um ihre Taten unbemerkt durchführen zu können.
  2. Lukrativiät verschleiern
    • Entsorgen Sie beim Kauf von teuren Geräten wie Fernsehern die Verpackung schnell und lassen Sie diese nicht offen herumstehen.
    • Keine Einblicke gewähren: Beim Blick durch Fenster und Türen sollte nicht offen sichtbar sein, was drinnen steht – insbesondere wenn es sich um hochwertige Technik oder Wertgegenstände wie Schmuck handelt.
  3. Risiken erhöhen – sichtbar!
    • Setzen Sie auf Sicherheits- und Alarmsysteme mit Außensicherheit wie z.B. sichtbar installierte Außensirenen einer Einbruch-Meldeanlage und Überwachungskameras im Außenbereich.
    • Installieren Sie zusätzlich Beleuchtung mit Bewegungsmeldern besonders auch an Nebeneingängen und Kellertreppen.
  4. Verhaltensroutinen und Nachbarschaft nutzen
    • Lassen Sie das Haus auch bei Abwesenheit „belebt“ wirken – beispielsweise mit Zeitschaltuhren für Rollläden und Licht.
    • Bitten Sie die Nachbarn, in Ihrer Abwesenheit regelmäßig nach dem Rechten zu sehen.
    • Vergessen Sie nicht den Briefkasten: Gerade im Urlaub quillt der Briefkasten oft über. Ein untrügliches Signal für Einbrecher! Lassen Sie den Briefkasten bestenfalls von Nachbarn oder Bekannten regelmäßig leeren.

Die Forschung zeigt: Einbrecher denken taktisch. Sie wägen ab – und das auf Grundlage von sichtbaren Reizen. Je höher das Risiko, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ziel werden. Nutzen Sie dieses Wissen:

✓ Reduzieren Sie sichtbare Anreize für Einbrecher
✓ Erhöhen Sie das Entdeckungsrisiko für Einbrecher
✓ Sichern Sie Ihre Immobilie mit mechanischer und elektronischer Sicherheitstechnik
✓ Machen Sie unseren professionellen Sicherheitscheck – wir untersuchen gemeinsam mit Ihnen Ihr Zuhause auf Schwachstellen, die Einbrecher ausnutzen könnten. Dieser Service ist für Sie 100% kostenlos & unverbindlich!

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